Willkommen

Herzlich willkommen bei Lesezeiten !

Meine aktuelle Lektüreempfehlung ist

images

Johannes Plagemann und Henrik Maihack leiten in dieser differenzierten und faktenreichen Monographie die aktuellen zentralen globalen Krisen (Klima-, Corona- und Finanzkrise) und die aktuellen Kriege aus ihrer Entstehung her. Sie verdeutlichen dabei die Bedeutung der verspäteten Dekolonisierungsprozesse und des Kalten Krieges für den „Triumph der Wenigen“, wie ein Kapitel überschrieben ist. Sie erläutern, dass die globale Mittelklasse als Hauptverursacherin von einem Drittel der globalen CO2-Emissionen von  2011 bis 2019 von 899 Millionen Menschen auf 1,34 Milliarden Menschen gewachsen ist und bis 2030 vier Milliarden Menschen umfassen wird. Fernreisen und Fleischkonsum werden entsprechend anwachsen. Ohne China und Indien wird es jedoch, resümieren sie, keine Lösung der Klimakrise geben. Jeder vierte Mensch wird 2050 in Afrika leben.

Die Autoren machen deutlich, dass die Großen des Globalen Südens, Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika pragmatische Koalitionen eingehen, um ihr wirtschaftliches Wachstum zu sichern. Sie favorisieren dabei einen multipolaren Blick auf die Welt, wie der Globale Süden ihn hat, um die Ungleichheit der internationalen Politik zu mindern, auch wenn diese Sicht aus westlicher Perspektive schwieriger wird.  Dabei erläutern sie, warum Russlands globale Bedeutung schwinden und warum Chinas Einfluss wachsen wird. Diese Kooperationen beinhalten kein gegenseitiges Einverständnis bezüglich ihrer jeweiligen Gesellschaftsmodelle. Die Zusammenarbeit mit China wird z.B. in afrikanischen Staaten auf wirtschaftliche Projekte begrenzt, die gesellschaftliche Entwicklung in China ist dabei wenig akzeptiert. Skeptisch blickt der Globale Süden auf die nicht erfolgenden Reformen der Vereinten Nationen, die stark durch die Nachkriegsordnung nach 1945 bestimmt sind. Entsprechend sind 1,4 Milliarden Inder nicht mit einem permanenten Sitz im UN-Sicherheitsrat vertreten, ebenso wenig 1,7 Milliarden Afrikaner.

Es erstaunt, das Johannes Plagemann lediglich 2015 und 2016 im Auswärtigen Amt tätig war. Beide Autoren sollten maßgeblich die Auswärtige Politik der Bundesrepublik mitgestalten. Ihre Monographie muss ein Standardwerk für jeden Politikstudenten und jeden Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes sein, da eine deutsche Außenpolitik nur nachhaltig sein wird, wenn sie den Globalen Süden partnerschaftlich zu behandeln beginnt.

[Willkommen] [Europa] [Griechenland] [Rhodos] [Lindos] [Archangelos] [Die Westküste] [Türkei] [Aphrodisias] [Ephesos] [Pamukkale] [Amerika] [Afrika] [Südafrika] [Johannesburg] [Pretoria] [Blyde River Canyon] [Krüger Nationalpark] [Kapstadt] [Garden Route] [Weinregion  Stellenbosch] [Ägypten] [Marsa Alam] [Sharm el Sheikh] [Madagaskar] [Anatananarivo] [Ambositra] [Ranomafana-Nationalpark] [Ranohira] [Isalo-Nationalpark] [Ifaty] [Ranohira] [Fianarantsao] [Antsirabe] [Asien] [Seidenstraße] [Usbekistan] [Samarkand] [Buchara] [Taschkent] [Kasachstan] [Almaty] [Kirgisistan] [Bischkek] [Yssykkol] [Reiterspiele] [Geschichte des Lesens] [Seminare] [Buchangebote] [Arbeitsblätter] [Impressum] [Kontakt] [Datenschutzerklärung]